Paderborn. Die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung macht sich stark für die duale Ausbildung. Mit ihrem neuen Förderpreis, der mit insgesamt 12.000 Euro dotiert ist, will sie dem viel diskutierten Ausbildungsweg in ihrem Geschäftsgebiet zu einem positiveren Image verhelfen und ein Zeichen gegen die „Entwertung“ der dualen Ausbildung setzen. „Bedauerlicherweise wird die Bedeutung der dualen Ausbildung für unser Bildungs- und auch unser Wirtschaftssystem durch die Politik vernachlässigt, teilweise sogar diskreditiert. Die Gründe sind nicht nachzuvollziehen. Schließlich hat unser duales Ausbildungssystem Vorbildfunktion in der ganzen Welt. Zudem sichert es Deutschland die niedrigste Jugendarbeitslosenquote in Europa“, beschreibt Assessor Josef Tack, Vorsitzender des Kuratoriums der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung und Mitglied der Jury, die Motivation für den Förderpreis.
Der entscheidende Mangel des deutschen Bildungssystems liege in der offenbar einseitigen Ausrichtung der Politik auf die akademische Ausbildung. „Das Ergebnis einer solchen Bildungspolitik ist eine zunehmende Verschulung und damit Theoretisierung des gesamten Bildungswesens“, betont Josef Tack. Der ehemalige Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe ist seit Jahrzehnten ein Verfechter der dualen Ausbildung: „Sie schafft den idealen Umstieg von der Schule in den Beruf. Als Ausbildungssystem verzahnt sie bestmöglich Praxis und Theorie und ist deshalb auch sinnvoll für ein akademisches Studium.“
Mit dem neuen Förderpreis „Duale Ausbildung“ will die Volksbank „Zivilcourage“ dokumentieren. „Als Genossenschaftsbank stehen wir mitten in der Gesellschaft. Genossenschaftliches Handeln bedeutet damit auch, dass wir Themen unserer Zeit aufgreifen und uns in gesellschaftliche Entwicklungen einmischen“, erklärt Dr. Ulrich Bittihn, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold. Seiner Meinung nach mangelt es nicht den Unternehmern an Ausbildungsbereitschaft. „Die duale Ausbildung hat zu Unrecht ein Imageproblem bei vielen jungen Menschen. Verantwortung dafür trägt die Gesellschaft, die praktische Fähigkeiten entwertet und den Abitur-Abschluss erhöht. Dies ist mit Blick auf die Auswirkungen des Fachkräftemangels geradezu fahrlässig. Dass immer mehr junge Menschen studieren und gleichzeitig die duale Ausbildung immer weiter an Wert verliert, können und wollen wir nicht gutheißen. Unsere Gesellschaft ist in dieser Hinsicht auf dem falschen Weg. Diese Fehlentwicklungen müssen im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft dringend korrigiert werden.“ Es sei unbestreitbar, dass Bildung eine der wichtigsten Ressourcen der Zukunft sei – gerade in einer globalisierten Welt. Man könne es sich aber nicht mehr leisten, den Wert eines Studiums höher anzusetzen als den einer dualen Ausbildung.
Der Förderpreis soll einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, wieder mehr junge Menschen für die duale Ausbildung zu begeistern. Mit dem neuen Förderpreis ergänzt die Volksbank ihr vielfältiges Engagement im Bereich Bildung, das vom Kindergarten bis zur Universität reicht. „Zum einen wollen wir damit jungen Menschen Mut machen, ihren beruflichen Weg mit einer dualen Ausbildung zu beginnen. Genauso ist es unser Ziel, den Mittelstand unserer Wirtschaftsregion dabei zu unterstützen, Fachkräfte und damit Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die wichtigste Botschaft lautet: Unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft brauchen nicht nur Akademiker und auch nicht nur Praktiker. Gebraucht werden alle. Und jeder Abschluss hat seinen eigenen Wert. Studium und duale Ausbildung sollten nicht länger im Wettbewerb stehen, sondern sich sinnvoll ergänzen. Was unterm Strich zählt, sind der Weg und das Engagement des Einzelnen “, so Dr. Bittihn. Deshalb überzeugen die Bewerber nicht allein mit Noten die hochkarätig besetzte Jury. Neben einem überdurchschnittlich guten Abschluss fließt auch das ehrenamtliche Engagement in die Bewertung ein. „Denn auch eine starke Bürgergesellschaft fördert letztlich die Prosperität einer Wirtschaftsregion“, sagt Dr. Bittihn.
Für die Jury des Förderpreises konnte die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung renommierte Persönlichkeiten aus der Wirtschaftsregion gewinnen. Dazu gehören: