Paderborn. Die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung hat am Dienstag, 8. März, zum ersten Mal ihren neuen Förderpreis „Duale Ausbildung“ verliehen. Rund 300 Gäste waren in das Theater Paderborn gekommen, um die zehn besten Kandidaten von rund 130 Bewerbern der Abschlussjahrgänge 2013/2014 live zu erleben und zu erfahren, wer zu den Gewinnern gehört. Aufgrund der Vielzahl der sehr guten Bewerber hat die Stiftung für die erste Auflage einen vierten Preis bereitgestellt und die Förderung insgesamt auf 16.000 Euro erhöht. Den Festvortrag hielt Friedrich Merz, er sprach zum Thema „Bildung und Ausbildung – Arbeit und Wohlstand“.
Mit dem neuen Förderpreis „Duale Ausbildung“ will die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold-Stiftung dem viel diskutierten Ausbildungsweg in ihrem Geschäftsgebiet zu einem positiveren Image verhelfen und ein Zeichen gegen die „Entwertung“ der dualen Ausbildung setzen. Der Förderpreis soll einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, wieder mehr junge Menschen für die duale Ausbildung zu begeistern. Das Besondere an dem Förderpreis ist, dass die Jury die Bewerber nicht allein nach den Abschlussnoten bewertet. Neben einem überdurchschnittlich guten Abschluss fließt auch das ehrenamtliche Engagement in die Bewertung ein. „Wir fordern von den jungen Leuten nicht nur gute Noten, sondern auch ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft. Erst diese Kombination und das Zusammenspiel aller Kammern und Institutionen machen unseren neuen Förderpreis ,Duale Ausbildungʽ zu etwas Besonderem. Ich behaupte sogar: Mit seiner Idee ist der Preis einzigartig in Deutschland“, betonte Assessor Josef Tack, Vorsitzender des Kuratoriums der Volksbank-Stiftung und Mitglied der Jury. Er bezeichnete den Preis als „längst überfällig“.
Für einen großen Teil der jungen Menschen in Deutschland sei die duale Ausbildung heute leider keine Option mehr. Auch, weil die aktuelle Bildungspolitik zunehmend die akademische Ausbildung in den Fokus setze. „Es scheint, als könne allein ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule bereits den Weg für eine erfolgreiche Karriere ebnen. Dieser Irrglaube hat jedoch spürbare Folgen: Unternehmen suchen verzweifelt nach Auszubildenden und können ihren Bedarf an Fachkräften nicht mehr decken. Das schwächt nicht nur die einzelnen Betriebe, sondern die gesamte Wirtschaft“, betonte Josef Tack.
Dr. Ulrich Bittihn, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold, hob hervor: „Unser genossenschaftlicher Förderauftrag verpflichtet uns dazu, Verantwortung für unsere Region, für die Wirtschaft und für die Gesellschaft zu übernehmen. Dies tun wir auf unterschiedliche Art und Weise – als Kreditgeber, Steuerzahler, Arbeitgeber und auch als Förderer. Handeln in genossenschaftlicher Verantwortung bedeutet für uns immer auch ein Stück weit, uns in die gesellschaftlichen Entwicklungen einzumischen, Haltung zu zeigen, Einfluss zu nehmen und auch Fehlentwicklungen gegenzusteuern. Genau dieser Verantwortung stellen wir uns mit unserem neuen Förderpreis ,Duale Ausbildungʽ.“ Er bedauerte, dass die duale Ausbildung von Politik und Gesellschaft vernachlässigt und entwertet werde. Die Gründe dafür seien nicht nachzuvollziehen, denn das duale Ausbildungssystem habe Vorbildfunktion in der ganzen Welt und sichere Deutschland die niedrigste Jugendarbeitslosenquote in Europa. Mit dem Förderpreis „Duale Ausbildung“ ergänzt die Volksbank ihr vielfältiges Engagement im Bereich Bildung, das vom Kindergarten bis zur Universität reicht. Neben dem Förderpreis „Junge Kunst“, der mit 15.000 Euro dotiert ist, ist dies der zweite Förderpreis, den die Volksbank-Stiftung vergibt.