Demokratiebildung kann nicht früh genug beginnen
VerbundVolksbank OWL Stiftung unterstützt Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Paderborn
Die Meinung, dass die Grundlage für ein Demokratieverständnis schon in den Schulen gelegt werden sollte, teilen (v. l.) Indra Köller, VerbundVolksbank OWL Stiftung, Eva Lettermann, Dirk Pöppmann und Silke Ernesti vom ZfsL Paderborn, Nico Noltemeyer, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, Thomas Bartoldus, ZfsL Paderborn, und Matthias Fresen, Geschäftsführer der VerbundVolksbank OWL Stiftung.
Paderborn. Was tun, wenn Demokratie gefährdende Tendenzen schon auf den Schulhöfen wahrzunehmen sind? Um diese und andere wichtige Fragen ging es jetzt beim Studientag Demokratiebildung des Fördervereins „Lehren Lernen“ am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Paderborn. Am Seminartag für Gymnasien und Gesamtschulen nahmen rund 140 angehende Lehrerinnen und Lehrer des ZfsL aus den Kreisen Paderborn, Höxter und Gütersloh sowie Gäste aus Nachbarzentren und Schulen teil. Gefördert wird die Veranstaltung von der VerbundVolksbank OWL Stiftung.
Schon in den Schulen werden Grundlagen für eine demokratische, tolerante und engagierte Gesellschaft gelegt. „Sie vermitteln Wissen über demokratische Institutionen und Prozesse und bieten eine Möglichkeit, Demokratie als Lebensform aktiv zu erleben und zu üben. Dadurch lernen Kinder und Jugendliche, ihre Interessen zu vertreten, sich an Entscheidungen zu beteiligen und Kompromisse einzugehen, immer mit dem Ziel, demokratische Werte zu leben“, erklärt Silke Ernesti, Leiterin des ZfsL Paderborn. Deshalb nehme die Demokratiebildung in der Lehrerausbildung einen besonderen Stellenwert ein.
Den Studientag eröffnete Nico Noltemeyer, Konfliktforscher der Universität Bielefeld, mit seiner Keynote „Politisch virulente und Demokratie gefährdende Probleme in der schulischen Praxis“. Anschließend ging es in einer Podiumsdiskussion darum, konkrete Handlungsoptionen aufzuzeigen. Angeboten wurden darüber hinaus verschiedene Workshops, in denen es um konkrete, aktuelle und konfliktbehaftete Themen wie Rechtsextremismus, Antisemitismus, Gewalt an Schulen und Cybermobbing ging, aber auch um Möglichkeiten, Demokratiebildung in allen Fächern wirksam werden zu lassen.
Für Thomas Bartoldus, Leiter des Seminars Gymnasium/Gesamtschule am ZfsL Paderborn, ist die schulische Demokratiebildung von zentraler Bedeutung. Seiner Ansicht nach können Kinder und Jugendliche umso besser antidemokratischen und extremistischen Strömungen sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit begegnen, je früher sie mit demokratischen Werten und Haltungen in Berührung kommen. Er betont, dass dies eine Querschnittsaufgabe für alle Fächer darstelle.
Den Studientag besuchte auch Matthias Fresen, Geschäftsführer der VerbundVolksbank OWL Stiftung, die den Förderverein des ZfsL bei der Veranstaltung seit 2022 jährlich mit 2.500 Euro unterstützt und die Förderung nun bis einschließlich 2027 verlängert hat. Die Stiftung engagiert sich für nachhaltige Projekte in diversen gesellschaftlichen Bereichen, unter anderem auch in Wissenschaft und Forschung und der Jugendhilfe. „Durch den Studientag werden angehende Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzt, zu vermitteln, wie Demokratie funktioniert, warum sie so wichtig für unsere freiheitliche und solidarische Gesellschaft ist und wie sie geschützt werden kann. Deshalb fördern wir diese Veranstaltung sehr gerne“, betont Matthias Fresen.
06. Oktober 2025