Tom Buhrow spricht über den Epochenwandel
Rund 800 Gäste bei Mitgliederversammlung der Volksbank Höxter in Beverungen
Eine gelungene Mitgliederversammlung der Volksbank Höxter erlebten (v. r.): Ansgar Käter, Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL eG, Hubertus Grimm, Bürgermeister der Stadt Beverungen, Gastredner Tom Buhrow, Ina Kreimer, Vorstandsmitglied der VerbundVolksbank OWL eG, und Peter Gödde, Aufsichtsratsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL eG.
Höxter/Beverungen. Drei Tage nach dem Ende des Schützenfests in Beverungen hat das Festzelt „Am Hakel“ eine Folgenutzung der besonderen Art erfahren. Mit dem ehemaligen ARD-Tagesthemen-Moderator und USA-Korrespondenten Tom Buhrow als prominenten Gastredner hatte die Volksbank Höxter, Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL eG, ihre regionalen genossenschaftlichen Anteilseigner zur Mitgliederversammlung geladen. Und so war das Festzelt am Beverunger Weserufer mit rund 800 Gästen noch einmal sehr gut gefüllt.
In seiner Begrüßung bedankte sich Peter Gödde, Aufsichtsratsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL eG, bei den Mitgliedern für die starke Verbundenheit und ging auf die lange Geschichte der 1898 in Beverungen von mehr als 50 Bürgern gegründeten, heutigen Volksbank Höxter ein: „Unsere Erfahrungen aus unserer reichen Tradition können und wollen wir nutzen, um dabei zu helfen, unsere Region zukunftsfähig zu gestalten. Genossenschaften wie unsere passen sich den Erfordernissen der Zeit wie der Digitalisierung oder der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft an und gestalten sie mit.“
Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm zeigte sich in einem Grußwort dankbar für das jahrelange, vertrauensvolle Verhältnis zur Volksbank Höxter: „Sie sind ein fester Partner für die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region, und wir setzen auch in Zukunft auf die engen Verflechtungen, die wir aufgebaut haben.“
Ansgar Käter, Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL eG, betonte die hohe Relevanz des genossenschaftlichen Geschäftsmodells für die Förderung regionalen Unternehmertums, was auch die Vereinten Nationen erkannt hätten, indem sie 2025 zum internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen haben. Käter berichtete über die positive Geschäftslage der VerbundVolksbank OWL eG, die 2024 trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen einige historische Bestmarken erreichen konnte: „Unsere Bank ist kerngesund und sehr gut aufgestellt. Das erzielte Wachstum bestätigt uns darin, dass unsere hohe Mitgliederorientierung ein wesentlicher Baustein für unseren Erfolg ist.“
Der Anstieg bei den Mitgliederzahlen zeige, so Käter, wie modern und attraktiv die genossenschaftliche Teilhabe sei. Fast 8.000 neue Mitglieder habe die VerbundVolksbank OWL eG im vergangenen Jahr hinzugewinnen können, insgesamt zähle sie nun rund 165.000 Miteigentümer.
Als zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort mit einigen Weltmarktführern und vielen vorbildlich geführten mittelständischen Familienunternehmen beschrieb Ina Kreimer den Kreis Höxter. Die für die Zweigniederlassung Volksbank Höxter zuständige Vorständin der VerbundVolksbank OWL eG lobte die Initiative zur Eröffnung des BildungsCampus Handwerk im vergangenen Jahr. „Dieses Gemeinschaftsprojekt des Kreises Höxter und der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg ist elementar wichtig für die Zukunftssicherung des Mittelstands und des Handwerks im Kreis Höxter“, so Kreimer, die ergänzte: „Mit der Volksbank Höxter sind wir stolz, in unserer Heimatregion Zukunft mitzugestalten und diesen Lebens- und Arbeitsstandort modern weiterzuentwickeln.“
Mit ihrem erfolgreichen Kredit- und Einlagengeschäft leiste die Volksbank Höxter einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum der Gesamtbank. Von den fast 56.000 Kunden seien weit mehr als die Hälfte zugleich auch Mitglieder. Zudem investiere die Volksbank Höxter fortlaufend in ihre Infrastruktur, wie zum Beispiel in den 2024 abgeschlossenen Erweiterungsumbau der Filiale in Bad Driburg. Ina Kreimer hob auch das gesellschaftliche Engagement hervor. Die Volksbank Höxter förderte im vergangenen Jahr 320 Projekte mit rund 220.000 Euro.
In seinem Gastvortrag warf Tom Buhrow einen ungeschminkten Blick auf die neuen Realitäten einer sich verändernden Weltordnung und sprach von einem tiefgehenden Epochenwandel. Dabei sei der Beginn der Abkehr der USA von der Nato und der westlichen Sicherheitsarchitektur schon Mitte der 1990er Jahre, nach der „Implosion“ der ehemaligen Sowjetunion, absehbar gewesen. Schon damals habe sich zunehmend gezeigt, dass die USA nicht mehr bereit waren, für die Sicherheit Europas zu zahlen. „Die Zeiten, in denen die Schutzmacht USA als unverzichtbar angesehen wurde, sind nun endgültig vorbei. Wir können uns nicht mehr an der Schulter des großen Bruders anlehnen“, so Buhrow.
Übergangsperioden wie die jetzige seien immer beunruhigend. Deutschland habe realisiert, wieder mehr in die eigene Verteidigungsfähigkeit investieren zu müssen. Nun gehe es darum, als Land eine neue Identität in dieser sich verändernden Weltordnung zu finden und sich daran zu erinnern, was nach dem zweiten Weltkrieg durch bedingungslose Leistungsbereitschaft und Moral erreicht wurde. Diese Mentalität müsse wiederentdeckt werden, so Buhrow: „Wenn wir uns entspannt und aufrecht dem Leben stellen, ist mir um unsere Zukunft nicht bange.“ Die 800 Gäste spendeten langanhaltenden Applaus.
18. Juli 2025