Wie China und die USA auf Europa schauen
Wirtschaftsdialog der Volksbank Minden beleuchtet Lage auf den internationalen Märkten
Im Preußenmuseum Minden sprachen (v. l.) Alexander Dickhoff, DZ Bank New York, Johannes Hack, DZ Bank Hongkong, Ina Kreimer, Vorstandsmitglied der VerbundVolksbank OWL eG, Christopher Heinemann, Bereichsleiter Internationales Geschäft der VerbundVolksbank OWL, und Andreas Lahme, Regionalleiter der Volksbank Minden, über die Lage in den globalen Wirtschaftsbeziehungen.
Minden. Von Hongkong über New York nach Minden: Diese Brücke hat jetzt die Volksbank Minden bei ihrem Wirtschaftsdialog „In 80 Minuten um die Welt“ geschlagen. Mit zahlreichen Unternehmern aus dem heimischen Mittelstand warf die Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL eG im LWL-Preußenmuseum einen Blick auf die internationalen Märkte, die für die exportstarke Region in und um Minden eine Schlüsselrolle einnehmen.
Ina Kreimer, die im Vorstand der VerbundVolksbank OWL eG für die Zweigniederlassung Volksbank Minden zuständig ist, ging in ihrer Begrüßung auf den tiefgreifenden Wandel ein, dem die globalen Wirtschaftsbeziehungen unterworfen sind. Die USA, China und Europa seien als größte Wirtschaftsräume der Welt eng miteinander verflochten. „Doch diese Verflechtungen werden zunehmend von geopolitischen Spannungen, Handelskonflikten und einem verschärften technologischen Wettbewerb beeinflusst“, so Kreimer.
In einer Talkrunde diskutierten Johannes Hack, General Manager der DZ BANK AG in Hongkong, Alexander Dickhoff, Firmenkundenbetreuer der DZ BANK AG in New York, und Christopher Heinemann, Bereichsleiter Internationales Geschäft der VerbundVolksbank OWL eG, über die aktuellen Herausforderungen.
Mit seinem Blick auf den asiatischen Markt äußerte sich Johannes Hack kritisch über die wirtschaftliche Entwicklung in Europa. „China hat es bei neuen Technologien geschafft, Stufen in der Entwicklung zu überspringen. Beim Thema Elektromobilität ist China an uns vorbeigezogen“, erklärte der DZ Bank-Manager. Zugleich verwies er auf die zunehmende Bedeutung des Verbands südostasiatischer Staaten (ASEAN), die aktuell für 65 Prozent des internationalen Wirtschaftswachstums verantwortlich zeichneten und eine Unabhängigkeit von China anstrebten.
„Die Amerikaner sehen Fortschritte Deutschlands, vor allem in der Infrastruktur, der Verteidigung und der Zusammenarbeit im Energiebereich“, so Alexander Dickhoff, der für die DZ Bank in New York arbeitet. Zugleich berichtete er, dass die Wirtschaft in den USA weit weniger auf den Export, sondern viel mehr auf den Binnenmarkt, die Kapitalmärkte und Innovationen fokussiert sei. Ein „Mega-Thema“ sei der Vormarsch der Künstlichen Intelligenz. Hier seien aber weitere Infrastrukturinvestitionen nötig.
Christopher Heinemann von der VerbundVolksbank OWL eG betonte, dass der heimische Mittelstand aus seiner wirtschaftlichen Stärke heraus immer Wege gefunden habe, sich veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. „Aber wir sind in hohem Maße von externen Faktoren abhängig“, erklärte er und bestätigte die Einschätzung von Johannes Hack bezüglich der künftigen Rolle der südostasiatischen Staaten. Diese seien auf dem Weg, ein bedeutender Absatzmarkt für Produkte und Dienstleistungen aus OWL zu werden.
14. November 2025