Hochschule für Musik Detmold feiert 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens

Jubiläumsprogramm umfasst über 60 Veranstaltungen und präsentiert Vielseitigkeit des großen Meisters

Freuen sich auf das kommende Beethoven-Jahr (v. l.): Prof. Dr. Thomas Grosse, Rektor der HfM Detmold, Projektleiterin Jelka Lüders sowie Günter Vogt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL eG. Foto: HfM Detmold, Friedrich von Plettenberg

Das Jahr 2020 steht an der Hochschule für Musik Detmold ganz im Zeichen Ludwig van Beethovens. Unter dem Titel „BTHVN2020 | Detmold“ würdigt die Hochschule den 250. Geburtstag des großen deutschen Komponisten mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm.

„Seit vielen Jahren kooperieren wir mit der Hochschule für Musik. Gemeinsam initiieren wir Projekte, organisieren Veranstaltungen und richten Konzerte aus. Dass die Hochschule für Musik Detmold – als einer der wenigen Standorte in Deutschland – dieses Jubiläumsjahr begleiten darf, bewerten wir als eine besondere Auszeichnung. Das spricht für ein hohes Maß an Qualität, Kreativität und ein starkes kulturelles Netzwerk in Lippe-Detmold. An diesem Leuchtturmprojekt begeistern uns vor allem die Vielfalt der Veranstaltungen und die Intensität, wie das Werk Beethovens hier aufgearbeitet und vermittelt wird. Das ‚BTHVN 2020‘ wird unsere Kulturlandschaft nachhaltig stärken und in der Region, aber auch über die Grenzen Ostwestfalen-Lippes hinaus, sicher ein breites Publikum begeistern. Für uns gute Gründe, sich als Förderer mit einem Engagement von 20.000 Euro einzubringen“, betont Günter Vogt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL eG im Rahmen der Pressekonferenz.

Über 60 Veranstaltungen setzen einen starken Akzent im Konzertleben und darüber hinaus: Künstlerische Projekte mit Kooperationspartnern, ein Symposium, eine Ringvorlesung sowie Sonderveranstaltungen für Kinder und Familien rücken das kompositorische Schaffen Beethovens in den Fokus und behandeln Auszüge seiner Biographie vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen. Ein innovativer Beitrag ist die interaktive Ausstellung „Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“. Die Gesamtkonzeption liegt in den Händen von Prof. Manuel Lange, Künstlerische Gesamtleitung, sowie Jelka Lüders, Projektleitung.

Beethoven erhört

Das Programm ist in drei Schwerpunkte unterteilt: Unter dem Titel „Beethoven erhört“ fließen Werke des großen Meisters in die Konzertreihen „Kammermusik in Detmold“ (25. und 26.04.20), „Mosaiken“ (12.12. und 13.12.20), die „Detmolder Meisterkonzerte (07.04. und 30.06.20)“ sowie „Pianissimo“ ein. Darüber hinaus bringen Klavierprofessoren der Hochschule im Rahmen einer Kooperation mit dem Symphonischen Orchester des Landestheaters Detmold und GMD Lutz Rademacher unter dem Titel „Beethovens Fünf“ (26.09.-27.09.) alle fünf Klavierkonzerte Beethovens zu Gehör. Auch ein kammermusikalischer Schwerpunkt ist abgedeckt: „Beethoven im Quartett“ (07.02.-09.02.20 bzw. 05.06.-07.06.20) lautet das Motto, unter dem sich das an der Hochschule durch Professuren beheimatete Auryn Quartett dem kompletten Streichquartettzyklus des Jubilars widmet. Außergewöhnliche Programmkonzeptionen sind der Stummfilm „Beethoven“ (18.04.20) mit Orgelimprovisation sowie ein Sonderkonzert auf historischen Instrumenten unter dem Titel „Beethoven original“ (06.10.20). Viele Menschen verbinden mit Beethoven ein ganz bestimmtes Werk, das eine besondere Schlüsselrolle in ihrem Leben einnimmt. Darauf nimmt die Reihe „Mein Beethoven“ Bezug. In dieser stellen Klavierprofessoren der Hochschule ihre Lieblingswerke vor und verbinden diese in sechs Matinee-Veranstaltungen im Detmolder Sommertheater mit ihren ganz persönlichen Anekdoten zu einem einzigartigen Konzerterlebnis.   

Beethoven erforscht

Beethoven hat nicht nur mit seiner Musik, sondern auch mit seiner Haltung zur europäischen Geistes- und Kulturgeschichte beigetragen. Unter dem Schwerpunkt „Beethoven erforscht“ hat das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn in Kooperation mit der Volkshochschule Detmold-Lemgo eine Ringvorlesung konzipiert. Diese trägt den Titel „Beethoven | Räume“ und umfasst sechs Termine (16.04., 07.05., 14.05., 28.05., 18.06., 02.07.20). Gastreferenten u.a. aus München, Hamburg, Wien und Italien setzen sich – stets mit dem Bezug Beethoven – mit unterschiedlichen Facetten des Themas Räumlichkeit auseinander.

Ein vielfach diskutiertes Thema, besonders in Musikerkreisen, ist außerdem das Thema Schwerhörigkeit. Die Krankheit, unter der Beethoven schon früh litt, ist auch heute in Zeiten von ständiger Belastung ein vielfach beobachtetes Phänomen. Forscherinnen und Forscher befassen sich unter medizinisch-technischen Gesichtspunkten am 30. und 31.10.20 in dem vom Zentrum für Musikergesundheit in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin organisierten Symposium „Im Himmel werde ich hören!“ mit dieser aktuellen Problematik.

Ebenso einen aktuellen Blick richtet das interaktive Projekt „Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“ auf den Komponisten. Im Rahmen der Ausstellung, die neben Detmold auch in Wien, Leipzig, Bonn, Frankfurt und Paderborn gastiert, wird das musizierende Spiel eines Kammermusikensembles durch Bildschirmdisplays virtuell hörbar gemacht. Dem Publikum ist es möglich, den Raum der spielenden Musiker gehend zu erforschen und dabei einen Einblick in die Binnenstruktur eines Kammermusikensembles am Beispiel von zwei Beethoven’schen Werken zu werfen.

Beethoven für Kinder

Im dritten Programmschwerpunkt „Beethoven für Kinder“ kommen Kinder und Familien auf ganz unverfängliche Weise mit dem Werke Beethovens in Berührung. Die Reihe „Concertino Piccolino“, ein Familienkonzert (26.01.20), das OWL-Familienmusikfest unter dem Titel „Ludwig und wir“ (21.06.20) sowie eine weitere Veranstaltung der Kinder-Uni (25.01.20) in Kooperation mit der Lippischen Landes-Zeitung haben es sich zur Aufgabe gemacht, Beethoven für neue Publikumsschichten erlebbar zu machen.

 

4. Oktober 2019