Gesundes Wachstum und gutes Ergebnis

  • Betreutes Kundengeschäftsvolumen steigt auf 12,4 Milliarden Euro
  • Kundenkredite um 4,3 Prozent erhöht
  • „Werther und Ernst“ überspringt Milliarde bei verwaltetem Vermögen
  • Deutliche Stärkung des Eigenkapitals

Die Geschäftsleitung zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis 2019 und blickt mit Zuversicht auf das Geschäftsjahr 2020 (v. l.): Frank Sievert, Uwe Hagemeyer, Günter Vogt, Dr. Friedrich Keine, Ansgar Käter, Karl-Heinz Rawert und Axel Breitschuh.

Paderborn. Die VerbundVolksbank OWL zeigt sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung 2019. „Trotz der unverändert herausfordernden Rahmenbedingungen konnten wir bei den wichtigsten Kennzahlen zulegen und ein gutes, gesundes Wachstum erzielen“, fasst Vorstandsvorsitzender Ansgar Käter zusammen. 2019 habe noch einmal gezeigt, dass sich die Rahmenbedingungen für das Bankgeschäft immer schneller veränderten und insbesondere bei der Zinsentwicklung vorerst keine Wende zu erwarten sei. „Der Niedrigzins ist zu einer festen Größe geworden. Dies erfordert zum einen, dass wir unsere Mitglieder und Kunden noch stärker zu alternativen Anlagemöglichkeiten beraten und aufklären müssen. Auch das verstehen wir unter unserem genossenschaftlichen Förderauftrag. Zum anderen ist angesichts der Zinssituation, auf die wir keinen Einfluss haben, aber auch eine Neudefinition von nachhaltigem Wachstum erforderlich“, betont Ansgar Käter. „Gradmesser für unseren Erfolg in einer Welt, in der man sich innerhalb weniger Sekunden per Mausklick umentscheiden kann, sind die Treue unserer Mitglieder und Kunden zu unserer Bank, die Zufriedenheit mit unserer Beratung, mit unseren lokalen wie digitalen Serviceangeboten und natürlich nicht zuletzt auch unser Ergebnis, unsere Ertragsstärke.“ Wichtigstes Ziel sei es, als vertraute Heimatbank ein starker, verlässlicher und stabiler Partner für die Mitglieder und Kunden zu sein und zu bleiben. Dass dies auch im Geschäftsjahr 2019 gelungen ist, belegt das Wachstum des betreuten Kundengeschäftsvolumens über alle Regionen hinweg: Die Summe der bilanziellen und außerbilanziellen Einlagen und Kredite stieg auf 12,4 Milliarden Euro.

Im Kreditgeschäft verbuchte die VerbundVolksbank OWL ein Plus von 4,3 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren dabei eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärkere Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen sowie eine erneut positive Entwicklung bei den Unternehmenskrediten und bei den Krediten für Investitionen in erneuerbare Energien.

Die offenen Darlehenszusagen erreichten mit 233,4 Millionen Euro (+ 23 Prozent) zum Jahresende einen Höchststand.

Geldanlage jenseits von Festgeld und Sparbrief nimmt zu

Im Bereich der Geldanlage zeigt sich ein deutlicher Trend hin zu alternativen Anlagen außerhalb der Bankbilanz, insbesondere zu Wertpapieren, Versicherungen und Immobilien. „Unsere Mitglieder und Kunden verstehen immer mehr, dass Klassiker wie das Sparbuch oder ein Festgeld in einer Welt ohne Zins ausgedient haben. Viele investieren ihr Geld zunehmend in Fonds, Aktien und andere Anlageklassen. Dies bleibt natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die klassischen, bilanziellen Bankeinlagen“, erklärt Ansgar Käter. Per 31. Dezember 2019 hatten die Kunden 4,5 Milliarden Euro auf Tages-, Festgeld- und Sparkonten bei der VerbundVolksbank OWL angelegt. Den Hauptanteil nehmen weiterhin die Sichteinlagen ein, die sich auch erhöht haben – um 12,1 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro.

Das Wertpapierumsatzvolumen betrug rund 1,2 Milliarden Euro. Der Kurswert aller Kundendepots erhöhte sich um 17,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Für die qualifizierte Anlageberatung jenseits von Festgeld und Sparbrief sieht sich die VerbundVolksbank OWL gut gerüstet. „Jeder Kunde erhält bei uns – unabhängig vom Anlagebetrag – eine persönliche Beratung. Während viele Banken die Wertpapierberatung zentralisiert haben, ist diese Dienstleistung von jeher fest in unseren Filialen verankert“, so Ansgar Käter.

Eine vermögensverwaltende Lösung für kleinere Anlagebeträge ab 10.000 Euro bietet die VerbundVolksbank OWL ihren Kunden mit dem hauseigenen Pfau-StrategieDepot. Dieses verzeichnete im Kalenderjahr 2019 einen Wertzuwachs von 6,14 Prozent.

„Werther und Ernst“ überspringt Milliarden-Marke

Gerade im Hinblick auf die individuelle Vermögensverwaltung kann die VerbundVolksbank OWL mit einem regionalen Anbieter in OWL überzeugen. Auch 2019 hat der unabhängige Vermögensverwalter „Werther und Ernst“, an dem die VerbundVolksbank OWL mit 70 Prozent beteiligt ist, seinen rasanten Wachstumskurs fortgesetzt. Kurz vor Jahresschluss übersprang das verwaltete Vermögen die Marke von einer Milliarde Euro. Per 31. Dezember 2019 betreute das Team rund 800 Kunden. Im November vergangenen Jahres wurde die Werther und Ernst Vermögensverwalter GmbH bereits zum fünften Mal vom Fachmagazin „Elite Report“ in Kooperation mit dem Handelsblatt ausgezeichnet – zum zweiten Mal mit der Bestnote „summa cum laude“. „Werther und Ernst“ ist damit weiterhin ein führender Vermögensverwalter in OWL und gehört zu den größten unabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland.

Im internationalen Geschäft konnte die VerbundVolksbank OWL das ertragsstarke Vorjahr übertreffen. Insgesamt wickelte sie rund 33.000 Transaktionen (+ 8,2 Prozent) für den regionalen Mittelstand im Export- und Importgeschäft ab.

Starkes Netzwerk für das Immobiliengeschäft

„Vermittlung, Finanzierung, Verwaltung – alles aus einer Hand“ – mit diesem Versprechen arbeiten die Immobilientöchter der VerbundVolksbank OWL – die OWL Immobilien GmbH, die BV Werther Immobilien GmbH und die OWL Immobilien Verwaltung GmbH – erfolgreich im Netzwerk zusammen. Die OWL Immobilien GmbH und die BV Werther Immobilien GmbH vermittelten 2019 240 Objekte (+ 4,4 Prozent). Die OWL Immobilien Verwaltung GmbH betreute Ende 2019 mit einem Team von mehr als 40 Mitarbeitern in Ostwestfalen-Lippe insgesamt rund 6.300 Einheiten.

Eigenkapital wird deutlich gestärkt

Das Geschäftsjahr 2019 schließt die VerbundVolksbank OWL mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von 62,5 Millionen Euro bzw. 0,96 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) ab. Der Zinsüberschuss betrug 115,7 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 38,9 Millionen Euro. Der Personal- und Sachaufwand ging auf 90,1 Millionen Euro zurück. Die Cost-Income-Ratio – das Verhältnis von Aufwand und Ertrag – konnte von 65 auf 62 Prozent verbessert werden. Auf der Basis der guten Entwicklung und eines positiven Bewertungsergebnisses verbleibt – nach Dotierung der Rücklagen und den Steuerzahlungen – ein Jahresüberschuss von 14,7 Millionen Euro. „Mit diesem Ergebnis sind wir angesichts der Entwicklungen in der Bankenbranche zufrieden. Davon profitieren zuallererst unsere Mitglieder in Form einer attraktiven Dividende“, sagt Ansgar Käter. „Zugleich können wir damit aber auch unsere Eigenkapitalbasis deutlich stärken und Wachstum für die Zukunft sichern.“ Geplant sei, vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung, das Kernkapital um 8,8 Prozent zu erhöhen. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Vertreterversammlung eine Dividende von insgesamt 5,5 Prozent vorschlagen.

Per 31. Dezember 2019 beschäftigten die VerbundVolksbank OWL und ihre Tochterunternehmen 997 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten jeden Tag unsere Bank und machen sie erfolgreich. Für die tolle Teamleistung im Geschäftsjahr 2019 unter teilweise herausfordernden Bedingungen, insbesondere während der größten IT-Umstellung der Bank, sage ich allen noch einmal ganz herzlich Danke“, so Ansgar Käter. Auch als Arbeitgeber richtet sich die VerbundVolksbank OWL für die Zukunft aus. „Wir bauen kontinuierlich das Angebot für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus und greifen neue Themen auf, um unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern und uns weiterzuentwickeln.“ Dazu gehören neben verantwortungsvollen Aufgaben sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten auch Sport- und Coachingangebote sowie ein Mehr-Werte-Programm mit verschiedenen Zusatzleistungen.

Zum Jahresende bildete die VerbundVolksbank OWL 74 junge Menschen aus. Im Januar 2020 haben 23 davon ihre Ausbildung abgeschlossen. „Allen konnten wir eine berufliche Perspektive bieten“, so Ansgar Käter. 22 der Absolventen arbeiten seit kurzem in den Filialen, in internen Abteilungen oder bei den Tochterunternehmen.

„Genügend Tätigkeits- und Wachstumsfelder für die Zukunft“

Auf das Geschäftsjahr 2020 blickt die VerbundVolksbank OWL mit Zuversicht. „Unser Geschäftsmodell mit den fünf Zweigniederlassungen ‚Volksbank Paderborn‛, ‚Volksbank Höxter‛, ‚Volksbank Detmold‛, ‚Volksbank Minden‛ und ‚Bankverein Werther‛ verbindet Nähe mit Kompetenz auf der Basis genossenschaftlicher Werte, die es immer wieder neu zu interpretieren gilt“, sagt Ansgar Käter. Zukunftsträchtige Tätigkeits- und zugleich Wachstumsfelder sieht die VerbundVolksbank OWL für sich genügend. So baut das Institut aktuell sein Engagement im Bereich Start-ups aus. Bereits seit 2018 richtet sich die VerbundVolksbank OWL mit einem eigenen Kompetenzfeld „Digitale Wirtschaft und Start-ups“ an den etablierten Mittelstand genauso wie an die Start-ups in OWL als nächste Unternehmergeneration. Unter dem Stichwort „Digitale Wirtschaft“ begleitet die Bank ihre Kunden, insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen aus der Region, bei der Digitalisierung. „Darüber hinaus haben wir uns aber auch als zuverlässiger Bankpartner für die neue Gründerszene in OWL positioniert“, sagt Ansgar Käter. Dies belege die gute Vernetzung mit der Start-up-Szene vor Ort, unter anderem mit der Founders Foundation, dem Pioneers Club und der G16-Lounge am Standort Bielefeld, dem TecUP und der garage33 in Paderborn, der Smart Factory OWL und dem Innovation Campus Lemgo e. V. in Lippe sowie mit dem Mindener Innovations- und Technologiezentrum. Ein neues Engagement in diesem Bereich ist die Beteiligung an dem Kapitalfonds VR Ventures. „Der Investitionsfokus von VR Ventures liegt auf Start-ups im Bereich FinTech und PropTech sowie angrenzenden digitalen Unternehmenslösungen für kleine und mittelständische Unternehmen“, erklärt Ansgar Käter. „Darüber können wir den Start-ups in der Region einfacher den Zugang zu so genanntem Wagniskapital verschaffen.“

Einen Schwerpunkt legt die VerbundVolksbank OWL 2020 auch auf ihre digitalen Dienstleistungen. „Als genossenschaftliche Regionalbank bieten wir die gesamte Breite an Zugangswegen, die sich Kunden heute wünschen – lokal und zugleich digital: von der Filiale über Telefon-Banking und Videoberatung bis hin zu Online- und Mobile-Banking. Das ist einer unserer Wettbewerbsvorteile, den wir noch stärker herausstellen und für unsere Kunden erlebbar machen wollen. Heute muss niemand mehr zu einer Direktbank gehen, wenn er seine Bankgeschäfte online erledigen will“, sagt Ansgar Käter.

Mit einer Bilanzsumme von rund 6,4 Milliarden Euro gehört die VerbundVolksbank OWL zu den größten Instituten der rund 875 Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland.
 

28.02.2020