- Premiere für erste virtuelle Vertreterversammlung
- Vertreter beschließen drei Prozent Dividende für 2019
- Einstimmige Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat
- Kundenkredite wachsen 2020 mit hoher Dynamik
- Solide Eigenkapitalbasis sichert hohe Stressresistenz in unsicheren Zeiten
- Bernd Seibert als Aufsichtsratsvorsitzender ausgeschieden
VerbundVolksbank OWL im Corona-Jahr gut aufgestellt
Paderborn. Einstimmige Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat und drei Prozent Dividende für rund 116.000 Mitglieder – mit diesen Beschlüssen haben die Vertreter der VerbundVolksbank OWL am 17. November das Geschäftsjahr 2019 offiziell beendet. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Vertreterversammlung, die ursprünglich für Ende Mai geplant war, in diesem Jahr erstmals als virtuelle Veranstaltung statt. Dazu begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Seibert gemeinsam mit den beiden stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Joachim Pahn und Horst Schubert und dem Vorstandsvorsitzenden Ansgar Käter die Vertreter im Live-Stream.
„Ergebnis 2019 über Plan und Vorjahreswert“
Bereits im Juni hatte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2019 festgestellt. Den Vertretern oblag es nun, insbesondere über die Gewinnverwendung 2019 zu entscheiden. Daher stellte Ansgar Käter noch einmal die Entwicklung 2019 dar. Das vergangene Geschäftsjahr hatte die Bank mit einem Ergebnis vor Bewertung von 62,2 Millionen Euro beziehungsweise 0,96 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme deutlich über Plan und über dem Vorjahreswert abgeschlossen. „Durch unser Wachstum im Kundengeschäft, den Ausbau der Provisionserträge und ein konsequentes Kostenmanagement konnten wir 2019 ein gutes Ergebnis erzielen, von dem auch unsere Miteigentümer profitieren werden“, betonte Ansgar Käter und bedankte sich für das Vertrauen der Mitglieder und Kunden in die VerbundVolksbank OWL.
„Angemessene und ausgewogene Dividende für 2019“
Nach Beschluss der Vertreterversammlung erhalten die rund 116.000 Mitglieder aus dem Jahresüberschuss von 14,7 Millionen Euro für 2019 eine Dividende von drei Prozent. Damit schüttet die VerbundVolksbank OWL insgesamt 2,1 Millionen Euro aus. „Unter Berücksichtigung der Empfehlungen der deutschen Bankenaufsicht halten wir diese Dividendenhöhe angesichts der Umstände für angemessen und ausgewogen. Auch wenn sie niedriger als in den Vorjahren ausfällt, dokumentiert diese Dividende einmal mehr, dass unsere Mitglieder Miteigentümer einer erfolgreichen und gleichzeitig wachstumsstarken Genossenschaftsbank sind“, betonte Ansgar Käter.
„Dynamisches Wachstum im Corona-Jahr 2020“
Beim Ausblick verwies der Vorstandsvorsitzende auf die dynamische Entwicklung im Corona-Jahr 2020 und die besondere Verantwortung als genossenschaftliche Regionalbank und machte deutlich: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sind wir mit der bisherigen Entwicklung zufrieden, das erwartete Betriebsergebnis für 2020 befindet sich aktuell auf Planniveau.“ Per 31. Oktober erhöhte sich die Bilanzsumme der VerbundVolksbank OWL im Vergleich zum Vorjahresende um fünf Prozent auf rund 6,7 Milliarden Euro. „Eine unserer wichtigsten Aufgaben in der Corona-Pandemie ist es, Verantwortung als verlässlicher Finanzierungspartner sowohl für die Unternehmen in der Region als auch für unsere Privatkunden, die beispielsweise wegen Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlust unverschuldet in Not geraten, zu übernehmen. Dass wir den Regenschirm nicht nur angeboten, sondern auch aufgehalten haben, beweist vor allem unser Wachstum im Kreditgeschäft“, sagte Ansgar Käter. Per 31. Oktober verbuchte die VerbundVolksbank OWL bei den Kundenkrediten ein Wachstum um 3,5 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Die offenen Darlehenszusagen lagen mit 290,4 Millionen Euro um mehr als 25 Prozent über dem Vorjahreswert.
„Nachhaltiges Geschäftsmodell, um der Krise zu trotzen“
Zusammenfassend konstatierte der Vorstandsvorsitzende: „Die VerbundVolksbank OWL hat auch in diesem schwierigen Jahr 2020 gezeigt, dass sie über ein nachhaltiges und erfolgreiches Ge-schäftsmodell und eine ausreichende Kapitalisierung verfügt, um der Krise zu trotzen. Auch für die Herausforderungen in den kommenden Jahren fühlen wir uns gut aufgestellt. Mit dem Fokus auf das breite und gehobene Mittelstands- und Privatkundengeschäft sind wir in Ostwestfalen-Lippe sowohl lokal vor Ort als auch digital fest verankert. Wir wachsen qualitativ im Kreditgeschäft und im Bereich der Vermögensanlage. Dies sichert uns eine hohe Ertragskraft im operativen Geschäft. Zudem sorgt unsere solide Eigenkapitalbasis für eine hohe Stressresistenz in diesen unsicheren Zeiten.“
Letzte Vertreterversammlung für Bernd Seibert im Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden
Für Bernd Seibert war es die letzte Vertreterversammlung in seinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender. Aufgrund des Erreichens der satzungsgemäßen Altersgrenze ist er mit Ablauf der Veranstaltung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der geschäftsführende Gesellschafter der Seibert GmbH & Co. KG, Beverungen, war insgesamt mehr als 30 Jahre im Ehrenamt, davon 28 Jahre im Aufsichtsrat, für die VerbundVolksbank OWL und ihre Vorgängerinstitute tätig. Seine ehrenamtliche Karriere in der Volksbank begann Bernd Seibert als Beiratsmitglied der Volksbank Beverungen, die 1988 zur damaligen Volksbank Höxter-Beverungen fusionierte. 1992 wurde er in den Aufsichtsrat der Volksbank Höxter-Beverungen gewählt. 2003 übernahm er das Amt des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold und wurde zugleich Mitglied im Kredit- und Vorstandsausschuss. 2015 folgte Bernd Seibert auf Josef Tack in der Position des Aufsichtsratsvorsitzenden. In seiner über 30-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit hat Bernd Seibert viele richtungsweisende Entscheidungen der Bank aktiv begleitet und mit großem Sachverstand gefördert. Darüber hinaus hat er wichtige strategische Entscheidungen in den letzten Jahren, beispielsweise die Gründung der Werther und Ernst Vermögensverwalter GmbH und die Fusion der Volksbanken Paderborn-Höxter-Detmold und Minden zur VerbundVolksbank OWL, maßgeblich begleitet und gefördert. Insbesondere in seine Amtszeit als Aufsichtsratsvorsitzender fielen zahlreiche wegweisende strategische Weichenstellungen, Meilensteine und Veränderungen. Dazu gehören unter anderem die Umsetzung des Zukunftsbildes 2020, aber auch personelle Meilensteine wie die Regelung der Nachfolge im Vorstand der Bank.
Zum Abschluss der diesjährigen Vertreterversammlung im Präsenzformat wäre Bernd Seibert für seine langjährige erfolgreiche Arbeit im Aufsichtsrat mit der Ehrennadel in Gold des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes e. V. (DGRV) ausgezeichnet worden. Um dieses Engagement angemessen zu würdigen, wird die Vergabe auf nächstes Jahr verschoben. Marco Schulz, Mitglied des Vorstandes des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e. V., ließ es sich aber nicht nehmen, ein Grußwort per Videoschaltung zu überbringen. Er würdigte Bernd Seibert als einen verdienten Genossenschaftler, der absolut vorbildhaft sein Amt ausgeübt und mit großem persönlichem Engagement begeistert habe. Auch Vorstandsvorsitzender Ansgar Käter bedankte sich bei Bernd Seibert für die gute Zusammenarbeit und betonte: „Für Sie war stets die Wahrung der Interessen der Mitglieder von besonderer Bedeutung. Als geschätzter Ratgeber und geschickter Netzwerker haben Sie Ihre Fähigkeiten während dieser Zeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ Bernd Seibert bedankte sich für die lobenden Worte und bestätigte, dass er gerne für die VerbundVolksbank OWL Verantwortung getragen habe. „Ich bin dankbar dafür, dass ich die Bank und die Menschen, die darin wirken und gewirkt haben, ein Stück auf dem Weg zu dem, was sie heute ist, begleiten durfte.“
Wiederwahlen zum Aufsichtsrat
Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat im Rahmen der Vertreterversammlung wurden für weitere drei Jahre in ihrem Amt bestätigt:
Dr. Ralf Becker, geschäftsführender Gesellschafter der Fritz Becker GmbH & Co. KG, Brakel,
Dr. Georg Böcker, Diplom-Ingenieur und geschäftsführender Gesellschafter der Ernst Böcker GmbH & Co. KG, Minden,
Horst Schubert, Zahnarzt, Bad Lippspringe, und
Dr. Wolfgang Zündorf, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei HLB Dr. Stückmann und Partner mbB, Bad Lippspringe.
Zusätzlich wurden Satzungsänderungen und Änderungen der Wahlordnung beschlossen.
„Neues Format für genossenschaftliche Mitbestimmung“
Am Ende der ersten virtuellen Vertreterversammlung waren sich Bernd Seibert und Ansgar Käter darüber einig: „Die Veranstaltung war für uns ein innovatives Format für die genossenschaftliche Mitbestimmung in digitaler Form. Trotzdem hat uns natürlich der persönliche Kontakt und informative Austausch mit unseren Vertreterinnen und Vertretern gefehlt. Erste Priorität war und ist für uns aber die Gesundheit aller. Die virtuelle Versammlung war angesichts des Infektionsgeschehens für dieses Jahr eine gute Lösung. Für das nächste Jahr hoffen wir wieder auf eine Versammlung, in der wir unseren Vertretern, Gästen und Mitarbeitern wieder persönlich in die Augen schauen können.“
19. November 2020