- Bilanzsumme erreicht knapp 7 Milliarden Euro (+9,6 Prozent)
- 1,24 Milliarden Euro neue Kredite
- Rekordanstieg der offenen Darlehenszusagen um 43 Prozent
- Plus von 9,6 Prozent bei Kundeneinlagen
- Wertpapierumsatz klettert um 34 Prozent
- Deutliche Stärkung der Eigenkapitalausstattung
- Kunden nutzen digitale Angebote
- Erste mobile Filiale in OWL
VerbundVolksbank OWL 2020 voll im Plan
Paderborn. Die VerbundVolksbank OWL blickt trotz Corona auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. Neben den Konstanten wie beispielsweise der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank und der hohen Regulierungsdichte bestimmte ab März 2020 COVID-19 den Bankalltag. Trotz allem konnte die VerbundVolksbank OWL ein gutes Wachstum und ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Die Bilanzsumme stieg um 9,6 Prozent auf knapp sieben Milliarden Euro (6.988 Millionen Euro).
„Die VerbundVolksbank OWL hat auch in diesem schwierigen Jahr 2020 gezeigt, dass sie über ein nachhaltiges und erfolgreiches Geschäftsmodell und eine angemessene Kapitalisierung verfügt, um der Krise zu trotzen“, betont Vorstandsvorsitzender Ansgar Käter. „Die Corona-Pandemie bedeutet für uns zuallererst, Verantwortung zu übernehmen: als zuverlässiger und sicherer Bankpartner für unsere Mitglieder und Kunden, als verantwortungsvoller und fürsorglicher Arbeitgeber, als Unternehmen, das sich sozial engagiert und in der Pandemie die Menschen in der Region auch über das Bankgeschäft hinaus unterstützt. Dabei ist es für uns wichtig, unseren Mitgliedern und Kunden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Solidarität, einer unserer genossenschaftlichen Werte, ist im vergangenen Jahr zu einem der wichtigsten Werte unserer Zeit geworden.“
Einen besonderen Dank sprach Ansgar Käter den Kunden und seinem Team aus: „Unseren Kundinnen und Kunden danken wir für ihr großes Vertrauen und ihr Verständnis im Corona-Jahr 2020. Unseren rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sagen wir Danke für den großartigen Zusammenhalt und den hohen Einsatz. Gemeinsam haben wir unter außergewöhnlichen und herausfordernden Bedingungen viel bewegt und erreicht. Dank der besonderen Umsicht aller hatten wir bisher nur wenige Corona-Infektionen in unserem Bankteam.“
Verlässlicher Finanzierungspartner in der Pandemie
Als Kreditgeber sieht sich die VerbundVolksbank OWL in der Corona-Pandemie in besonderer Verantwortung für die Unternehmen in der Region und für Privatkunden, die beispielsweise wegen Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlust unverschuldet in Not geraten sind. So hat sie im Jahr 2020 für mehr als 1.700 Konten mit einem Darlehensvolumen von über 206 Millionen Euro Tilgungsaussetzungen gewährt. 70 Prozent davon betrafen Privatkunden, 30 Prozent gewerbliche Kunden. Im Bereich der staatlich unterstützten Liquiditätshilfen hat die VerbundVolksbank OWL über 270 Anträge mit einem Volumen von mehr als 89 Millionen Euro bearbeitet. Bei Bedarf unterstützt die Bank auch dabei, Liquiditätsengpässe mit einer Vorfinanzierung zu überbrücken, sie hilft bei der Beantragung öffentlicher Förderkredite und stellt Zwischenfinanzierungen zur Verfügung. Die große Anzahl an Anträgen sei von den Mitarbeitern mit hohem Engagement, teilweise auch mit Wochenendeinsätzen, bearbeitet worden.
Im Kreditgeschäft verbuchte die VerbundVolksbank OWL bei den offenen Darlehenszusagen einen neuen Rekordzuwachs von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahresende. Bilanziell stiegen die Forderungen an Kunden um 3,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Das Neukreditvolumen belief sich auf über 1,24 Milliarden Euro. Prägend war wie im Vorjahr insbesondere eine anhaltend starke Nachfrage im Bereich der gewerblichen Finanzierungen sowie der Immobilienfinanzierungen. Das Gesamtvolumen der neuen Baufinanzierungen stieg um 16,6 Prozent.
Kundeneinlagen wachsen trotz Niedrigzins überdurchschnittlich
Aufgrund der Kontaktbeschränkungen mit einem entsprechend verhaltenen Konsum erhöhte sich die Sparquote im vergangenen Jahr deutlich und sorgte trotz des anhaltenden Niedrigzinses für ein überdurchschnittliches Wachstum der Kundeneinlagen im Vergleich zu den Vorjahren. Diese stiegen um 9,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Dabei setzten die Kunden weiterhin auf kurzfristige Anlagen bzw. Sichteinlagen, diese nahmen um 18,8 Prozent zu.
Das betreute Kundenvermögen – bilanzielle und außerbilanzielle Kundeneinlagen – kletterte um 7,5 Prozent auf rund 8,1 Milliarden Euro.
Wertpapierumsatz um 34 Prozent gestiegen
Der Trend zur Geldanlage in Wertpapieren als Alternative zu unverzinsten Bankeinlagen hat sich auch im Geschäftsjahr 2020 fortgesetzt. Ein Beleg dafür ist das Wertpapierumsatzvolumen, das um 34 Prozent auf über 1,6 Milliarden Euro stieg. Der Kurswert aller Kundendepots lag per Jahresende bei rund 2,6 Milliarden Euro und damit 7,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders beliebt waren 2020 Fondssparpläne als Einstieg in die Wertpapieranlage. Immer mehr Kunden der VerbundVolksbank OWL erkennen, dass es keine Alternative mehr zur Geldanlage in Wertpapieren gibt. Beim Einstieg in die Welt der Börse begleitet die Bank mit einer umfassenden Aufklärung und einer individuellen Beratung. Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung des Themas wird die VerbundVolksbank OWL ihr Profil als Wertpapierbank im laufenden Geschäftsjahr deutlich ausbauen.
Auch 2020 konnte der unabhängige Vermögensverwalter „Werther und Ernst“, an dem die VerbundVolksbank OWL mit 70 Prozent beteiligt ist, seinen Erfolgskurs fortsetzen. Zum Jahresende betreute das Team mehr als 1.000 Kunden und verwaltete ein Vermögen von rund 1,4 Milliarden Euro. Zum sechsten Mal in Folge wurde die Werther und Ernst Vermögensverwalter GmbH im November 2020 vom Fachmagazin „Elite Report“ in Kooperation mit dem Handelsblatt ausgezeichnet – zum dritten Mal mit der Bestnote „summa cum laude“, dabei zum ersten Mal unter den TOP 10 der Vermögensverwalter in Deutschland. „Werther und Ernst“ gehört zu den größten unabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland.
Online-Banking, App & Videoberatung werden stärker genutzt
Ein weiterer Bereich, den Corona nachhaltig verändert, ist die Kommunikation mit den Kunden. Seit Beginn der Pandemie seien die Kunden sehr viel digitaler unterwegs und nutzten deutlich stärker Telefon-, Online- und Mobile-Banking. Damit seien diese alternativen Wege für die Abwicklung der alltäglichen Bankgeschäfte wie Überweisungen, Daueraufträge, Wertpapierorders oder die Änderung von Kontodaten für viele Kunden selbstverständlicher geworden. Von allen Kunden mit einem Konto nutzen aktuell rund 145.000 Kunden das Online-Banking. Immer beliebter wird das Mobile-Banking. So stieg die Anzahl der Kunden, die die VR-BankingApp einsetzen, um 56 Prozent. Und auch das Telefon-Banking wird rege genutzt: 2020 bearbeitete das hauseigene KundenCentrum pro Monat rund 40.000 Anrufe bzw. Kundenanliegen. Einen größeren Mehrwert – auch gerade in den Zeiten des Lockdowns – hat das Beratungsgespräch per Video oder Telefon für Kunden gewonnen. Damit sparen die Kunden viel Zeit und haben trotzdem die Möglichkeit für ein echtes Gespräch mit Augenkontakt.
Die Resonanz der Volksbank-Kunden darauf, wie einfach, unbürokratisch und schnell sich Bankangelegenheiten auch von zu Hause aus erledigen lassen, sei sehr positiv. Die VerbundVolksbank OWL geht davon aus, dass sich dieser Trend auch nach Corona verstetigen werde. Deshalb will das Regionalinstitut noch stärker in sein digitales Leistungsangebot und in die digitale Kompetenz seines Teams investieren.
Erste mobile Filiale in OWL
Ergänzend zu den regionalen und digitalen Angeboten setzt die VerbundVolksbank OWL weiterhin stark auf die persönliche Nähe in den Dörfern und Städten der Region. Im Sommer wird die Bank eine mobile Filiale in Betrieb nehmen, die insbesondere in den ländlichen Regionen ihres Geschäftsgebietes die Bargeldversorgung und den Service sicherstellt. Der „Volksbank-Bus“ wird zum Start Haltestellen in den Kreisen Höxter und Paderborn anfahren. Die mobile Filiale, ein Novum in OWL, soll gerade auch für weniger mobile Menschen eine wertvolle Unterstützung sein.
Ergebnis über Plan
Das Geschäftsjahr 2020 schließt die VerbundVolksbank OWL mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von 61,8 Millionen Euro bzw. 0,92 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) ab. „Damit liegen wir über Plan“, freut sich Ansgar Käter. Der Zinsüberschuss betrug 116,2 Millionen Euro und lag damit oberhalb des Vorjahresniveaus. Ebenso gestiegen ist der Provisionsüberschuss, dieser erhöhte sich auf 39,2 Millionen Euro. Der Personal- und Sachaufwand ging auf 90 Millionen Euro zurück.
Für 2020 zeigt sich das Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft und dem Wertpapiergeschäft deutlich positiver als geplant und von der Corona-Krise bislang unberührt. Dies wertet die Bank als Beleg für die Stärke und Widerstandskraft der Wirtschaft in Ostwestfalen-Lippe.
Die Cost-Income-Ratio – das Verhältnis von Aufwand und Ertrag – blieb mit 62 Prozent unverändert auf einem guten und im Vergleich zur Verbundgruppe überdurchschnittlichen Niveau.
Auf der Basis der guten Geschäftsentwicklung verbleibt – nach Dotierung der Rücklagen und den Steuerzahlungen – ein Jahresüberschuss von 14,6 Millionen Euro. Insbesondere mit Blick auf die Wucht der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen zeigt sich die VerbundVolksbank OWL mit ihrem Ergebnis zufrieden. Damit soll erneut die Eigenkapitalbasis ausgebaut werden. Bereits 2020 hat die Bank ihre Eigenkapitalausstattung deutlich gestärkt, die Gesamtkapitalquote stieg von 13,7 Prozent auf 15,7 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung eine Dividende auf Vorjahresniveau von 3,0 Prozent vorschlagen.
4.700 neue Mitglieder gewonnen
Besonders stolz zeigt sich Ansgar Käter über den Zuwachs bei den Mitgliedern. Um in diesen schwierigen Zeiten die Nähe und Verbundenheit zu ihren Kunden zu stärken, bietet die größte Genossenschaftsbank in OWL seit Frühjahr des vergangenen Jahres Privatkunden die Möglichkeit an, bis zu zehn Anteile zu zeichnen oder aufzustocken. 2020 hat die VerbundVolksbank OWL rund 4.700 neue Mitglieder gewonnen und die Geschäftsguthabenbasis um fast 30 Millionen Euro ausgebaut. Zum Jahresende waren mehr als 117.700 Mitglieder an der VerbundVolksbank OWL beteiligt – so viele wie nie zuvor.
Zuversichtlich für 2021
Für die Herausforderungen des Jahres 2021 fühlt sich die VerbundVolksbank OWL gut aufgestellt. „Mit dem Fokus auf das breite und gehobene Mittelstands- und Privatkundengeschäft sind wir in Ostwestfalen-Lippe sowohl lokal vor Ort als auch digital fest verankert. Wir wachsen qualitativ im Kreditgeschäft und im Bereich der Vermögensanlage. Dies sichert uns eine hohe Ertragskraft im operativen Geschäft. Darüber hinaus sorgt unsere solide Eigenkapitalbasis für eine hohe Stressresistenz in diesen unsicheren Zeiten. Das alles macht uns stark und zuversichtlich für die Zukunft.“
5. März 2021