Paderborn. Im Rahmen der Innensanierung der Abdinghofkirche in Paderborn ist es gelungen, zwei historisch bedeutsame Buntglasfenster im Chorraum wieder herzustellen. Die Kirchengemeinde freut sich dabei über die großzügige Unterstützung von drei Spendern, zu denen die VerbundVolksbank OWL eG zählt.
Neben Dr. Joachim Mohn, der für das südliche Chorfenster gespendet hatte, konnte Pfarrer Dr. Eckhard Düker zwei weitere Förderer für das rekonstruierte Heilig Geist-Fenster gewinnen. Für die VerbundVolksbank OWL erläutert Vorstandsvorsitzender Ansgar Käter das Engagement: „Als hier beheimatete Genossenschaftsbank und Förderer der Kulturlandschaft unterstützen wir sehr gerne die künstlerische Gestaltung der Abdinghofkirche, da sie für die Stadt und die Region eine besondere kulturelle Bedeutung hat." Auch die Familie Jacoby hat sich bereits durch den Erhalt historischer Bausubstanz in Paderborn vielfältig ausgezeichnet. Franz Jacoby stellt die Verpflichtung zur Wahrung des historischen Erbes heraus: „Wir möchten auch für die nachfolgenden Generationen die historischen Leistungen sichtbar erhalten.“
Pfarrer Düker dankt den Spendern, dass sie die alte Tradition fortsetzen: „Der Kölner Künstler Michael Welter hat mit seiner Gestaltung 1871 das Gesicht der Kirche geprägt. Die Kirchengemeinde hat mit der Sanierung der Kirche bereits erhebliche Anstrengungen unternommen. Darum freuen wir uns sehr, dass mit Hilfe der Spender für die Chorfenster nun ein wichtiger Abschnitt der Geschichte der Kirche im 19. Jahrhundert wieder sichtbar wird. Die Strahlen mit den Feuerflammen, die von der Mitte ausgehen, erinnern uns an unsere Aufgabe, Gottes Geist und Liebe in diese Welt auszustrahlen.“
Nachdem die Abdinghofkirche mit ihrer fast 800-jährigen Klostergeschichte ab 1813 zunehmend verfallen war, wurde sie von 1866 bis 1871 durch die evangelische Kirchengemeinde und mit Hilfe des preußischen Königs wieder aufgebaut. Nun sollte sie eine repräsentative Kirche im katholisch geprägten Paderborn werden. Dazu wurde der Kölner Dekorationsmaler Michael Welter mit einer Ausmalung des Chorraums, des Triumphbogens und der Decke beauftragt. Darüber hinaus sollte er drei runde Buntglasfenster im Chorraum gestalten. Das südliche Fenster stellte die Kreuzigung dar, das mittlere östliche Fenster mit einer Taube im Mittelpunkt das pfingstliche Heilig Geist-Motiv. Vom nördlichen Fenster ist keine Darstellung überliefert. Durch die Zerstörung im zweiten Weltkrieg gingen alle drei Fenster verloren.
16. September 2024