Werther. Kaum jemand hat das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Werther Mitte des 20. Jahrhunderts derart geprägt wie der Künstler Max Tietz. Mehrere hundert seiner Werke sind im Besitz der Bankverein Werther Kulturstiftung. Zu Ehren des 1964 in Werther verstorbenen Malers, Musikers und Pädagogen wurde nun eine mehrwöchige Ausstellung in der Filiale des Bankverein Werther, Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL eG, eröffnet.
Die Exposition widmet sich impressionistischen Darstellungen des Künstlers von Landschaft und Natur. „Passend zur Jahreszeit können sich die Besucherinnen und Besucher auf stimmungsreiche Winterlandschaften freuen, zum Beispiel auf eine Zeichnung mit einer würdevollen, schneebedeckten Tanne aus dem Jahr 1956“, erklärt Heike Sondermann, Betreuerin der Kunst- und Kultursammlung der VerbundVolksbank OWL. Gezeigt werden neben Werken aus dem Bestand der Stiftung auch sieben Neuerwerbungen.
„Dass Max Tietz Werther zu seiner Wahlheimat gemacht hat, war ein Glücksfall für die Stadt und die Region. Er hat hier vielfältige Spuren hinterlassen und setzte sich mit viel Hingabe für die kulturelle Bildung ein. Für uns ist es eine Freude und Verpflichtung zugleich, seinen Nachlass zu hüten und Teile davon einmal im Jahr der Öffentlichkeit in und um Werther zugänglich zu machen“, betont Sven Möller, Leiter des BeratungsCenters des Bankverein Werther.
In seinem Schaffen ließ sich Max Tietz offenbar auch von anderen Künstlern inspirieren. Das ist zumindest zu vermuten, da sich in seinem Nachlass einige Werke von Zeitgenossen befinden. Dazu zählen Landschaftsbildnisse von Robert Sterl. Drei davon sind Teil der Ausstellung. Sterl (1867-1932) zählt zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus.
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung durch den Männergesangsverein „Liedertafel“, dessen Dirigent und Vorsitzender Max Tietz ehemals war. Im Alter von 28 Jahren kam der gebürtige Berliner 1919 als Flüchtling nach Werther. Dort gestaltete er auch als Lehrer an der Volksschule und als Leiter der Stadtbücherei aktiv das gesellschaftliche Leben. Mit dem heimischen Maler und Bildhauer Peter August Böckstiegel war er eng befreundet.
Die Exposition läuft bis zum 7. Januar und ist während der regulären Öffnungszeiten in den Bankräumlichkeiten, Ravensberger Straße 23, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
29. November 2024