Wie Kommunen digitaler werden

Bei einem Fachforum der VerbundVolksbank OWL diskutieren Akteure über Lösungen

Fachforum „Digitale Region" der VerbundVolksbank OWL
Mit den weiteren Teilnehmern des Fachforums tauschten sich (v.l.) Martin Kröger, OWL IT, Christopher Heinemann, Bereichsleiter Zahlungssysteme der VerbundVolksbank OWL, Ina Kreimer, Vorstandmitglied der VerbundVolksbank OWL, Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, und Rainer Vidal, Leiter DigitalBüro OWL, aus.

Paderborn. Die Zeit läuft: Bis 2029 müssen die Kommunen in Deutschland ihre Verwaltungsdienstleistungen vollständig digitalisieren und so bürgerfreundlicher gestalten. Das sieht das im vergangenen Juni beschlossene Onlinezugangsgesetz 2.0 vor. Über die Herausforderungen haben sich Bürgermeister, Verwaltungsvertreter und beteiligte Akteure aus Ostwestfalen-Lippe jetzt auf Einladung der VerbundVolksbank OWL eG in Paderborn ausgetauscht. Dabei warb Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, für mehr interkommunale Zusammenarbeit.

In ihrer Begrüßung zum Fachforum „Digitale Region“ im VolksbankForum betonte Ina Kreimer, Vorstandsmitglied der VerbundVolksbank OWL: „Es gibt noch einiges zu tun, damit unsere Region digitaler wird. Mit besseren digitalen Prozessen bietet sich unter anderem die Chance, den Fachkräftemangel zu kompensieren.“ In einer Diskussionsrunde erklärte Daniel Sieveke, mit dem neuen Gesetz sei eine gemeinsame Basis geschaffen, um die Verwaltungsprozesse den Erwartungen und dem Nutzungsverhalten der Bürger anzupassen. „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem“, so Sieveke. Gelingen könne eine schnellere Digitalisierung, wenn die Kommunen ihre Erfahrungen untereinander austauschten, um so voneinander zu profitieren. Er forderte zudem eine Cloud-Strategie, um das Speichern riesiger Datenmengen zu gewährleisten.

Rainer Vidal, Leiter des DigitalBüro OWL, erwähnte das durchgängig digitalisierte Antragsverfahren bei der Wiederaufbauhilfe für die Opfer der Flutkatastrophe 2021 als ein positives Beispiel. Als großes Querschnittsthema sei die Digitalisierung für die Kommunen „extrem arbeitsaufwändig“, so Vidal, aber sie seien nun gefordert, „ihre Prozesse zu optimieren“. Auch Martin Kröger vom IT-Dienstleister OWL IT sprach sich dafür aus, die Kräfte in der Region zu bündeln. Immer stärker in den Fokus rückt aus seiner Sicht die Ende-zu-Ende-Digitalisierung, mit der Verwaltungsprozesse von der Beantragung bis zum Bescheid für den Bürger vereinfacht werden sollen.

In dem Fachforum wurden verschiedene Vorzeigeprojekte aus der Region vorgestellt, zum Beispiel die Parkraumbewirtschaftung am Flughafen Paderborn/Lippstadt oder die Digitalisierung der Bezahlvorgänge bei dem Festival „BOArocks 2024“ in Büren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich zudem in Workshops mit dem Thema Cybersicherheit, mit Lösungen für Ticket- und Bürger-Terminals und mit verschiedenen Bezahlverfahren wie wero und dem digitalen Euro auseinander.

 

1. Oktober 2024