Bielefeld. Die Faszination eines außergewöhnlichen Kunst- und Kulturschatzes in der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld soll künftig für eine breitere Öffentlichkeit erlebbar sein. Der prächtige Antwerpener Schnitzaltar, den die Gemeinde seit 500 Jahren liebevoll hütet, wird in Kooperation mit dem Historischen Museum Bielefeld und der Altstädter Nicolaigemeinde als 3D-Modell präsentiert. Dieses Projekt unterstützt der Bankverein Werther, Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL eG, mit einer Spende über 20.000 Euro.
Der hervorragend erhaltene Schnitzaltar gilt als repräsentatives Werk des europäischen Kulturerbes. Neben den Bildtafeln an den Seiten ist die Feinheit der mehr als 200 geschnitzten Figuren im Mittelteil des Altars besonders bewundernswert. Sie sind Beleg der künstlerischen Raffinesse des Antwerpener Werkstattkreises, aus dem das Werk stammt. „In einer Zeit, in der wenige Menschen lesen konnten, half der Altar, die Kommunikation über gemeinsame Vorstellungen und Werte zu ermöglichen“, erklärt Imke Rademacher, Initiatorin des Projektes und Mitglied des Förderkreises Altstädter Nicolaikirche, der sich seit der Gründung vor 25 Jahren um den Altar kümmert.
Ab Freitag, 13. September, wird das 3D-Modell in der Dauerausstellung des Historischen Museums Bielefeld zu sehen sein. Mit einer VR-Brille können die Besucherinnen und Besucher dem Kunstwerk näherkommen, als es in der Kirche möglich wäre. Über einen Touchscreen können sie Figuren und Bilder einzeln betrachten und zusätzliche Informationen zur inhaltlichen und kunsthistorischen Bedeutung abrufen. „Mit seiner Spende hat der Bankverein Werther einen wesentlichen Beitrag geleistet, damit wir dieses Kleinod digital erlebbar machen können. Dafür sind wir sehr dankbar“, betont Imke Rademacher.
Das 3D-Modell soll insbesondere auch junge Menschen dazu anregen, auch das Original in der Kirche zu bestaunen. „Viele Bielefelderinnen und Bielefelder wissen gar nicht, dass die Altstädter Nicolaikirche einen der am besten erhaltenen Schnitzaltäre in ganz Europa besitzt. Dieses Werk verdient mehr Aufmerksamkeit. Da uns als Genossenschaftsbank die Kulturförderung in unserer Heimat besonders wichtig ist, halten wir dieses Projekt für besonders unterstützenswert“, sagt Detlef Kropp, Direktor und Niederlassungsleiter des Bankverein Werther in Bielefeld.
4. September 2024